Gold am Limit: Rekordhoch zwischen Euphorie und Absturzgefahr
Wer heute Gold kauft, bewegt sich auf einem schmalen Grat zwischen sicherem Hafen und riskanter Wette.
Gold steht so hoch wie nie zuvor. Anleger und Zentralbanken treiben den Preis in Höhen, die noch vor wenigen Jahren undenkbar schienen. BRICS-Staaten und besonders China setzen weiter auf das Edelmetall, um sich von der Dollar-Dominanz unabhängiger zu machen. Diese staatliche Nachfrage gibt Gold einen Boden, den Spekulanten mit medialer Aufmerksamkeit und FOMO-Effekten nach oben verstärken. Die Gier nach Sicherheit in unsicheren Zeiten heizt den Markt an.
Doch je höher der Preis steigt, desto lauter werden die Stimmen, die von Übertreibung sprechen. Technische Indikatoren blinken rot, Anleger schichten in großem Stil um, und erste Gewinnmitnahmen zeigen, dass nicht alle an eine grenzenlose Rallye glauben. Gerade China, das lange als größter Käufer galt, hat seine Käufe zeitweise gebremst, nur um später vorsichtiger zurückzukehren. Das Signal ist klar: Selbst die größten Goldhüter prüfen jeden weiteren Schritt, denn oberhalb von 3.500 Dollar je Unze wird das Risiko spürbar.
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Der industrielle Verbrauch zeigt bereits Risse. Schmuckkäufe brechen ein, weil Konsumenten die hohen Preise nicht mehr akzeptieren. Auch in der Technologie spielt Gold eine Rolle, doch diese Nachfrage allein reicht nicht, um die Spitzenkurse zu rechtfertigen. Entscheidend bleibt daher, wie lange die Zentralbanken weiter einsammeln. Solange sie kaufen, hat Gold Rückenwind. Doch ein starker Dollar oder steigende Realzinsen könnten diesen Rückenwind sofort in Gegenwind verwandeln.
Ein fairer Wert liegt eher bei 3.000 Dollar. Fällt der Preis auf dieses Niveau zurück, würde kaum jemand überrascht sein. Gleichzeitig gilt: In einer geopolitisch angespannten Welt kann Gold weit über die Marke von 4.000 Dollar hinausschießen, bevor eine echte Korrektur einsetzt. Genau dieser Spagat zwischen Absicherung und Spekulation macht den Markt so gefährlich.
Die Spannung bleibt also: Sitzen wir auf einem nachhaltigen Aufwärtstrend, getragen von Staaten und Angst, oder auf einer Blase, die bei der kleinsten Änderung der Zinspolitik platzt?