Pfizer: Der schlafende Riese mit neuem Schwung
Pfizer gehört zu den ältesten und bekanntesten Namen der Pharmabranche. Das Unternehmen wurde 1849 in New York gegründet und wuchs über Jahrzehnte zu einem der größten Arzneimittelhersteller der Welt. Mit Präparaten wie Lipitor gegen Cholesterin, Viagra für Herz und Kreislauf, sowie dem COVID-Impfstoff Comirnaty hat Pfizer immer wieder medizinische Meilensteine gesetzt. Heute beschäftigt der Konzern mehr als 80.000 Mitarbeitende und erwirtschaftet jährlich über 60 Milliarden US-Dollar Umsatz.
Nach den Rekordjahren während der Pandemie musste Pfizer einen deutlichen Rückgang bei Umsatz und Gewinn hinnehmen. Die Erlöse aus dem COVID-Geschäft schrumpften, die Investoren verloren das Interesse. Der Aktienkurs fiel von über 50 auf rund 25 US-Dollar. Doch genau hier liegt die aktuelle Chance. Während viele Marktteilnehmer noch an den alten Zahlen hängen, hat sich das operative Geschäft längst stabilisiert. Die jüngsten Quartalsberichte zeigen wieder ein moderates Umsatzwachstum, insbesondere in den Bereichen Onkologie, Impfstoffe und Herz-Kreislauf. Produkte wie Eliquis, Prevnar und Vyndaqel zählen inzwischen zu den wichtigsten Umsatzträgern. Sie liefern solide Erträge und haben stabile Marktanteile.
Auch der Blick auf die Gewinnentwicklung spricht für eine Wende. Pfizer meldet eine deutliche Verbesserung der Margen, getrieben durch Kostendisziplin und effizientere Produktionsabläufe. Der freie Cashflow steigt wieder an und liegt bei über 12 Milliarden US-Dollar. Das Management nutzt diesen Cashflow, um Schulden abzubauen und weiter in Forschung und Übernahmen zu investieren. Gleichzeitig bleibt die Dividendenpolitik attraktiv. Mit einer Rendite von rund 5,7 Prozent zählt Pfizer zu den renditestärksten Dividendenwerten im Gesundheitssektor.
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Besonders spannend ist der Vergleich mit der eigenen Historie. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt derzeit bei rund 8,5. In den letzten zehn Jahren lag es im Schnitt bei etwa 13 bis 14. Auch das Kurs-Umsatz-Verhältnis ist deutlich niedriger als in früheren Jahren. Damit ist Pfizer im historischen Vergleich klar unterbewertet. Anleger erhalten heute mehr Ertragskraft pro investiertem Dollar als in fast jeder Phase der vergangenen Dekade. Wer langfristig denkt, kauft also einen Weltkonzern zu einem Preis, den es zuletzt vor fast zehn Jahren gab.
Doch nicht nur die Vergangenheit zählt. Entscheidend ist die Perspektive. Pfizer hat nach dem Ende der COVID-Ära eine Pipeline aufgebaut, die wieder Wachstum verspricht. Mehr als 80 Projekte befinden sich in der klinischen Entwicklung, darunter mehrere potenzielle Blockbuster. Besonders aussichtsreich sind neue mRNA-basierte Impfstoffe gegen Grippe, kombinierte COVID-Influenza-Präparate sowie neuartige Krebstherapien aus der Übernahme von Seagen. Diese Pipeline kann in den kommenden zwei Jahren den Rückgang der Pandemie-Umsätze ausgleichen und neue Impulse liefern.
Für Anleger mit mittelfristigem Horizont bietet sich jetzt ein interessanter Zeitpunkt. Der Kurs liegt nahe der 200-Tage-Linie und zeigt erste Anzeichen einer Bodenbildung. Wenn der Kurs diese Linie nachhaltig überschreitet, kann ein neuer Aufwärtstrend entstehen. Das günstige Bewertungsniveau, die solide Bilanz und der steigende Cashflow bilden dafür eine stabile Basis. Ein Ziel von etwa zehn Prozent Kursanstieg in den kommenden vier Monaten erscheint realistisch. Das entspricht einem Kursbereich von rund 26 bis 27 US-Dollar.
Diese Einschätzung passt zur sogenannten 10-Prozent-Aktien-Flipping-Strategie. Ziel ist es, Qualitätsaktien zu kaufen, wenn sie unterbewertet sind, und sie bei kurzfristigen Erholungen mit etwa zehn Prozent Gewinn zu verkaufen. Pfizer erfüllt dafür alle Voraussetzungen: starke Marktposition, hohe Liquidität, steigende Gewinne und ein Bewertungsabschlag gegenüber der Vergangenheit. Zudem ist das Abwärtsrisiko durch die Dividendenrendite und den hohen Cashflow begrenzt. Sollte die Pipeline in den kommenden Quartalen positive Ergebnisse liefern, ist zusätzliches Kurspotenzial vorhanden.
Pfizer steht an einem Wendepunkt. Nach einer Phase der Bereinigung zeigt sich wieder eine klare strategische Richtung. Der Konzern investiert gezielt in neue Therapien und verbessert seine Kostenstruktur. Das operative Geschäft zieht an, der Cashflow steigt, das KGV ist niedrig.

