Unterbewertet und bereit zum Abheben? Hat die Aktie das Potential dazu?

PayPal. Heute tauchen wir tief in die Geschichte dieses Zahlungsriesen ein, analysieren seine aktuellen Entwicklungen und werfen einen Blick darauf, warum die PayPal-Aktie in den kommenden Wochen ein Wertsteigerungspotenzial von 10 % haben könnte. Lasst uns die Reise beginnen, zurück in die späten 1990er Jahre, als das Internet die Welt zu vernetzen begann.
Stellt euch das Jahr 1998 vor: Das digitale Zeitalter steckt noch in den Kinderschuhen. In diesem Umfeld gründen Max Levchin und Peter Thiel ein Unternehmen namens Confinity. Ihre Idee? Software für Handheld-Geräte zu entwickeln, die damals noch als Nischenmarkt gilt. Ein Jahr später, 1999, betritt ein weiterer Visionär die Bühne: Elon Musk. Mit X.com will er das Bankwesen revolutionieren, indem er es ins Internet verlagert. Beide Unternehmen erkennen schnell, dass der wahre Schatz nicht nur in ihren ursprünglichen Plänen liegt, sondern im Potenzial digitaler Zahlungen. Im Jahr 2000 schließen sie sich zusammen, und aus dieser Fusion entsteht das, was wir heute als PayPal kennen. Ein Name, der bald zum Synonym für Online-Zahlungen werden sollte.
Die Fusion bringt nicht nur einen neuen Markennamen hervor, sondern auch eine Gruppe von Unternehmern, die später als „PayPal-Mafia“ in die Geschichte eingehen. Elon Musk, Peter Thiel, Reid Hoffman – sie alle verlassen PayPal in den folgenden Jahren, um Tech-Giganten wie Tesla, Palantir und LinkedIn zu gründen. Doch PayPal selbst bleibt nicht stehen. 2002 wird das Unternehmen von eBay übernommen und etabliert sich schnell als bevorzugter Zahlungsdienstleister auf der Plattform. Diese Partnerschaft katapultiert PayPal ins Zentrum des boomenden E-Commerce-Marktes. 2015, nach Jahren des Wachstums, trennt sich PayPal wieder von eBay und startet als eigenständiges Unternehmen durch. Ein Schritt, der seine globale Expansion und Unabhängigkeit unterstreicht.
Heute, im März 2025, ist PayPal in über 200 Märkten aktiv und ein echter Global Player im digitalen Zahlungsverkehr. Schauen wir uns die Zahlen an, um das Bild zu vervollständigen. Im Jahr 2022 erzielte PayPal einen Umsatz von 27,518 Milliarden US-Dollar, doch der Nettogewinn lag bei 2,419 Milliarden – ein Rückgang gegenüber früheren Jahren. 2023 wendet sich das Blatt: Der Umsatz steigt um 8,19 % auf 29,771 Milliarden, der Nettogewinn erholt sich auf 4,15 Milliarden. Und 2024? Ein weiterer Umsatzanstieg um 6,81 % auf 31,8 Milliarden US-Dollar, bei einem stabilen Nettogewinn von 4,15 Milliarden. Diese Zahlen zeigen: PayPal wächst solide, auch wenn die Gewinnmargen unter Druck stehen. Doch genau hier liegt eine Chance für Investoren – und darauf kommen wir gleich zurück.
Ein entscheidender Faktor für PayPals Zukunft ist seine Innovationskraft. Nehmen wir Venmo, die Peer-to-Peer-Zahlungsplattform, die bei jüngeren Nutzern Kultstatus erreicht hat. PayPal monetarisiert Venmo zunehmend, indem es Debitkarten einführt und die Plattform in den Handel integriert. Das eröffnet neue Einnahmequellen und stärkt die Bindung an eine kaufkräftige Zielgruppe. Dann gibt es „PayPal Open“, eine Plattform, die Händlern erweiterte E-Commerce- und Werbetools bietet. Diese Initiativen zeigen, dass PayPal nicht nur auf Bestandskunden setzt, sondern aktiv neue Märkte erschließt.
Doch das wahre Ass im Ärmel könnte der Kryptosektor sein. Seit 2020 erlaubt PayPal seinen Nutzern, Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, Litecoin und Bitcoin Cash zu kaufen, zu verkaufen und zu halten. Ein mutiger Schritt, der PayPal früh als Pionier positioniert hat. Im August 2023 geht das Unternehmen noch weiter und launcht den PayPal USD, kurz PYUSD, einen Stablecoin, der an den US-Dollar gekoppelt ist. Damit wird Krypto nicht nur eine Anlage, sondern ein Zahlungsmittel. Und im September 2024 folgt die nächste Stufe: US-Händler dürfen über ihre Geschäftskonten Kryptowährungen handeln. Dieser Vorstoß könnte PayPal endgültig als Brücke zwischen traditionellem Finanzsystem und Kryptowelt etablieren. In einer Zeit, in der Krypto immer mehr in den Mainstream rückt, ist das ein strategischer Schachzug, der das Vertrauen von Anlegern stärken könnte.
Kommen wir zur Aktie selbst. Aktuell, am 4. März 2025, notiert sie bei 69,75 US-Dollar – ein leichter Rückgang gegenüber dem Vortag. Doch hier wird es spannend. PayPal hat ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt, ein klares Signal, dass das Management die Aktie als unterbewertet sieht. Solche Programme reduzieren die Zahl der verfügbaren Aktien, was den Gewinn pro Aktie steigert und den Kurs stützen kann. Kombinieren wir das mit den positiven Entwicklungen – Venmo, PayPal Open, der Krypto-Boom – und es zeichnet sich ein Bild ab: PayPal könnte in den kommenden Wochen einen Kurssprung von 10 % schaffen, auf etwa 76,73 US-Dollar.
Natürlich gibt es Risiken. Der Wettbewerb ist hart. Apple Pay, Adyen und andere Player drängen in den Markt, und PayPals ambitionierte Wachstumsziele bis 2027 erfordern eine präzise Umsetzung. Doch die Fundamentaldaten sprechen eine klare Sprache. Mit einem Umsatz von 31,8 Milliarden im Jahr 2024 und einem stabilen Nettogewinn von 4,15 Milliarden zeigt PayPal finanzielle Stärke. Dazu kommen die strategischen Initiativen im Kryptosektor, die das Unternehmen als Innovator positionieren. Für Anleger, die kurzfristig auf eine Wertsteigerung setzen, bietet sich hier eine Gelegenheit – vorausgesetzt, die Marktbedingungen spielen mit.
Zusammenfassend lässt sich sagen: PayPals Reise von Confinity und X.com hin zu einem globalen Zahlungsriesen ist beeindruckend. Von der Fusion im Jahr 2000 über die eBay-Ära bis zur Eigenständigkeit 2015 hat das Unternehmen immer wieder bewiesen, dass es sich anpassen und wachsen kann. Heute, mit Venmo, Krypto und Aktienrückkäufen, steht PayPal an einem Wendepunkt. Die nächsten Wochen könnten zeigen, ob sich diese Innovationskraft in einem Kurssprung von 10 % niederschlägt. Bleibt dran, beobachtet den Markt – und vielleicht ist PayPal der nächste Stern in eurem Portfolio. Das war’s für heute, danke fürs Zuhören!
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