Beiersdorf – Von der blauen Dose zum globalen Hautpflege-Giganten
Die Geschichte von Beiersdorf beginnt im Jahr 1882 in Hamburg, als der Apotheker Paul Beiersdorf ein Patent anmeldete, das zunächst nur ein medizinisches Pflaster umfasste. Niemand konnte ahnen, dass aus dieser Idee ein Unternehmen wachsen würde, dessen Name Generationen später in Millionen Badezimmern weltweit präsent sein sollte. Nach dem Tod des Gründers führte der Chemiker Oscar Troplowitz das Werk fort. Gemeinsam mit dem Dermatologen Paul Gerson Unna und dem Chemiker Isaac Lifschütz gelang ihm ein Durchbruch, der die Kosmetikgeschichte prägen sollte: die erste stabile Wasser-in-Öl-Emulsion. 1911 kam sie als Nivea auf den Markt, abgefüllt in eine schlichte blaue Dose, die bald zum Symbol wurde – für Hautpflege, für Verlässlichkeit, für eine Marke, die Menschen über Jahrzehnte begleitet.
Von diesem Zeitpunkt an begann der Aufstieg. Nivea entwickelte sich zur Ikone, flankiert von Eucerin, Hansaplast, La Prairie und tesa. Beiersdorf wuchs, überstand Kriege, Inflation und wirtschaftliche Krisen und blieb doch immer seinem hanseatischen Kern treu: keine waghalsigen Experimente, sondern solides, stetiges Wachstum. Heute steht das Unternehmen in über 170 Ländern, beschäftigt mehr als 20.000 Mitarbeiter und ist ein fester Bestandteil des DAX. Die Geschichte von Beiersdorf ist damit nicht nur eine Geschichte von Marken, sondern auch eine Geschichte von Beständigkeit.
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Diese Beständigkeit spiegelt sich bis heute in den Zahlen wider. Im Jahr 2024 erzielte das Unternehmen knapp 9,85 Milliarden Euro Umsatz, ein Zuwachs von rund zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Gewinn lag bei über 1,2 Milliarden Euro, die Nettomarge erreichte damit mehr als zwölf Prozent. Im ersten Halbjahr 2025 setzte sich dieser Trend fort, wenn auch in etwas ruhigerem Tempo: Mit 5,2 Milliarden Euro Umsatz und einem organischen Wachstum von gut zwei Prozent hielt Beiersdorf Kurs, während die EBIT-Marge auf beachtliche 16,1 Prozent stieg. Das bereinigte Ergebnis je Aktie betrug 2,54 Euro, hochgerechnet auf das Gesamtjahr ergibt das 4,7 bis 5 Euro und damit ein Gewinnwachstum im Bereich von 15 bis 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die Bilanz ist dabei so solide wie die Marken: Der Free Cashflow lag 2024 bereits bei über einer Milliarde Euro und wird auch 2025 stark bleiben. Die Eigenkapitalquote liegt bei über 50 Prozent – ein Wert, der zeigt, wie unabhängig das Unternehmen von externer Finanzierung ist. Genau diese Stabilität erlaubt es Beiersdorf, kontinuierlich in Forschung, Marketing und den Ausbau seiner globalen Präsenz zu investieren.
Doch es sind nicht nur Zahlen, die Beiersdorf tragen. Es sind die Produkte, die diese Zahlen schreiben. Nivea bleibt das Herzstück, auch wenn die Marke 2025 nach einem außergewöhnlich starken Jahr eine leichte Verschnaufpause einlegt. Mit Innovationen wie dem Epigenetics Rejuvenating Serum und der Luminous630-Linie zeigt sie jedoch, dass die Pipeline gefüllt ist. Eucerin und Aquaphor, die dermo-kosmetischen Marken, glänzen mit zweistelligen Wachstumsraten und profitieren von dem Trend, dass Pflegeprodukte zunehmend medizinisch fundiert sein müssen. Hansaplast behauptet sich mit neuen Pflastern, die Heilung unterstützen. La Prairie, das Luxussegment, schwächelte zunächst, zeigt aber bereits eine Erholung. Und tesa liefert weiterhin stabile Beiträge aus Industrie und Elektronik.
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Im zweiten Halbjahr 2025 sollen neue Produktstarts zusätzlich Schwung bringen, insbesondere für Nivea und Eucerin. Politische Faktoren wie Trumps Forderungen nach stärkerem Wettbewerb in den USA haben die Märkte zwar aufgeschreckt, sind aber längst im Kurs eingepreist. Die größere Geschichte spielt in Europa und Asien, wo Beiersdorf Marktanteile gewinnt, und in der global wachsenden Nachfrage nach hochwertiger Hautpflege.
Am 29. August 2025 notierte die Aktie bei rund 100 Euro. Mit Blick auf die fundamentalen Kennzahlen, das Umsatzwachstum, die Margenverbesserung, den steigenden Gewinn und die solide Bilanz deutet vieles darauf hin, dass ein Kursziel von 110 Euro in den kommenden vier Monaten realistisch ist. Ein Anstieg um etwa zehn Prozent erscheint nicht wie ein Traum, sondern wie eine plausible Fortsetzung der bisherigen Entwicklung. Alle bekannten Risiken – politischer Druck, Konkurrenz, Preisthemen – sind bereits berücksichtigt, was Raum für die positiven Aspekte lässt: starke Marken, steigende Umsätze, wachsende Cashflows und eine Bilanz, die Stabilität verspricht.
So bleibt Beiersdorf ein hanseatischer Fels in der Brandung: ein Unternehmen, das sich vom Apothekerlabor zu einem globalen Schwergewicht entwickelt hat und heute mehr denn je beweist, dass Substanz und Erneuerung Hand in Hand gehen können. Wer in dieser Aktie investiert, kauft nicht nur Hautpflege, sondern auch Beständigkeit – und hat gute Chancen, dass diese Beständigkeit sich in den nächsten Monaten auch im Kurs widerspiegeln wird.